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Promotionsprojekte

Laufende Projekte

Das Forschungsprojekt befasst sich kritisch mit der Übertragung musealer Kunstvermittlung in den digitalen Raum. Im Fokus der Untersuchungen stehen dabei Überlegungen zu Zielsetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten der Kunstvermittlung sowie der Erfahrung von digital präsentierten (Kunst-)Objekten und der damit einhergehenden Verschiebung des Subjekt-Objekt-Verhältnisses im digitalen Vermittlungsraum. Möglichkeiten und Ziele musealer Kunstvermittlung sollen auf ihre Umsetzbarkeit in den digitalen Raum basierend auf den Erkenntnissen der Untersuchungen zur ästhetischen Erfahrung von digital reproduzierten Objekten geprüft werden.
Kernhypothese der Arbeit stellt die Annahme dar, dass die Erfahrung des Kunstobjekts durch die Übertragung in den digitalen Raum eine andere als im analogen Ausstellungsraum ist, was Konsequenzen für die Möglichkeiten der digitalen Kunstvermittlung und derer Wirkung hat. Kunstvermittlung im digitalen Raum kann in Anbetracht der Absenz des physischen Kunstobjekts und des Ausstellungsraums als situativer Erfahrungsraum ihrem eigenen Anspruch nur begrenzt gerecht werden.
Ziel der Arbeit ist die theoretische Einordnung verschiedener digitaler musealer Vermittlungsansätze sowie die Bestimmung der Erfahrung des digital präsentierten Kunstobjekts, um anhand derer die Möglichkeiten und zugleich Grenzen der Kunstvermittlung im digitalen Raum aufzuzeigen.

Erstbetreuuerin: Univ.Prof. Dr. Ulli Seegers (HHU Düsseldorf), Zweitbetreuung: Univ.Prof. Dr. Hubertus Kohle (LMU München)

Eine korrekte Darstellung des weiblich gelesenen Geschlechts gibt es in deutschen Schulbüchern erst seit 2022. Die Vulva, der äußere, sichtbare Teil, wurde lange fälschlicherweise als Vagina bezeichnet, was jedoch den inneren Kanal beschreibt. Doch nicht nur in der Sprache gab es diese Leerstelle. Das sichtbare Geschlecht wurde auch in der Kunst lange nicht gezeigt. Nach antikem Vorbild galt es als Ideal, die Vulva verhüllt oder reduziert auf einen unbehaarten Venushügel darzustellen. Erotisierende Darstellungen aus einer voyeuristischen, männlichen Perspektive heraus, blieben für einige Zeit der einzige Tabubruch.
Künstlerinnen wurden lange Zeit aufgrund ihres Geschlechts aus der Kunstwelt und der Kunstgeschichte ausgeschlossen. Seit dem frühen 20. Jahrhundert haben sich Künstlerinnen vermehrt mit der Darstellung der Vulva auseinandergesetzt. Diese Form der Selbstermächtigung und Emanzipation nimmt ab den 1960er Jahren rapide zu. Die Ikonografie der Vulva, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von mythischen und religiösen sowie voyeuristischen und erotisierenden Bildern geprägt war, fächert sich auf und erweitert sich. Die Ikonografie der Vulva wurde noch nicht in ihrer Vollständigkeit untersucht.
Ziel ist es eine umfassende Ikonografie der Vulva zu erstellen, die es ermöglichen soll das Sujet in seiner breiten Vielfacht zu betrachten sowie im Kontext der Entwicklungen in Kunst und Gesellschaft zu verorten.

Eine vergleichende Analyse am Beispiel der Werk(kunst)schulen in Krefeld, Düsseldorf und Köln

„Zur Revision einer Geschichtsschreibung über Frauen im Grafikdesign zählt deshalb auch, dass ihre reale Präsenz sichtbar wird und ihre nachträgliche Ausschließung nur verständlich wird, wenn die Kontextfaktoren beschrieben werden, die zu der Ignoranz führten.“ (Breuer, Gerda: Her Stories in Graphic Design. Dialoge, Kontinuitäten, Selbstermächtigungen. Grafikdesignerinnen 1880 bis heute; Berlin; 2023, S. 7)

Die zentralen Forschungsfragen des Promotionsprojekts lauten: Wie sah in den 1950er- und 60er-Jahren die Gestaltungsausbildung an den Werkkunstschulen in Düsseldorf, Krefeld und der Werkschule Köln aus? Lassen sich anhand objektiver Faktoren wie z.B. Studierendenzahlen, ausreichend Gründe dafür finden, warum so wenig Absolventinnen der Werkkunstschulen in der designhistorischen Rezeption zu finden sind? Welche Voraussetzungen mussten damals für eine erfolgreiche und somit auch unübersehbare berufliche Laufbahn gegeben sein? Welche Relevanz kommt dem Aspekt der unzureichenden Sichtbarkeit und der damit einhergehenden mangelnden Vorbildwirkung von Frauen in der Gestaltung zu? 

Ausgehend von den Bildungsreformen nach dem zweiten WK und veränderten Ausbildungsbedingungen, untersucht die Arbeit detailliert Methoden, Strukturen und Besonderheiten der gestalterischen Ausbildung an den Werkkunstschulen, in den Jahren zwischen 1950 und 70 mit dem Ziel, einen Einblick in die damals vorherrschenden Strategien und Faktoren, die zur späteren Sichtbarkeit in der öffentlichen Wahrnehmung führten, auszumachen. Zu diesem Zweck verbindet das Forschungsprojekt Ansätze und Gedanken unterschiedlicher Forschungsdisziplinen, insbesondere der Designgeschichte, der Professions- und der Geschlechterforschung.

Obwohl als Disziplin viel jünger als Kunst- oder Architekturgeschichte, beschäftigt sich Designgeschichte ebenfalls mit der Frage, wie und warum bestimmte Objekte oder Werke als wertvoll, bedeutungsvoll oder prägend für eine bestimmte Epoche gelten. Gegenstand der Betrachtung können dabei sowohl Designtheorie, Rezeption und Kanonbildung, der Einfluss von Institutionen, Gestaltungsprozesse wie auch Gestalter*Innen und deren Ausbildung sein.

Im Rahmen der deskriptiven Analyse soll erarbeitet werden, welche schillernden und prägenden Frauengestalten des Hochschullebens, beispielsweise Professorinnen oder Lehrende im "Forschungsbiotop Rheinland", zu nennen sind. Um eine valide Vergleichbarkeit im zeitgeschichtlichen Kontext zu gewährleisten, wird der Fokus auf drei Werkkunstschulen gelegt, die in unmittelbarer geografischer Nähe zueinander am Rhein gelegen sind.

Abgeschlossene Projekte